Gastgeberkatalog Usedom 2019
138 | ACHTERLAND | STADT USEDOM Achterland & Stadt Usedom USEDOMER ACHTERLAND Grüne Wiesen, hügelige Äcker, ausgedehnte Wälder, schilfgesäumte Seen, idyllische Dörfer – im Achterland, dem weiten Land hinter der Ostsee, zeigt sich die Insel Usedom sehr ursprünglich. Die landschaft- liche Vielfalt fasziniert vor allem Besucher, die es urwüchsig und die Nähe zur Natur mögen. Abseits der belebten Seebäder lässt sich manch ruhiges und verstecktes Fleckchen finden, etwa im Lieper Winkel oder im Thurbruch, einem der größten Niedermoorgebiete Norddeutschlands. Reizvolle Routen für Wanderer und Radfahrer führen auf verschlungenen Wegen zu zauberhaften Kleinoden. Dazu zählen die liebevoll restaurierten Mühlen in Pudagla und Benz, das romantische Wasserschloss in Mellenthin, das denkmalsgerecht sanierte Schlossensemble von Stolpe, die Häfen in Neppermin und Balm oder das Wisentgehege in Prätenow. Jahrhundertealte Kirchen laden zur Einkehr ein. Die von Liepe war schon 1216 als erstes Gotteshaus der Insel erstmals urkundlich erwähnt worden. Die Kirchen von Zirchow und Benz hatten es schon Lyonel Feininger angetan. Vor mehr als 100 Jahren radelte der deutsch-amerikanische Maler durch das Achterland und hielt verschiedene Motive in Skizzen fest. Sie können es ihm gleich- tun und der Spur des Künstlers entlang der Feininger-Radtour folgen. STADT USEDOM Die Stadt, die der Insel ihren Namen gab, ist zugleich der älteste Ort auf Usedom. Sie ging aus einer slawischen Siedlung hervor. Bischof Otto von Bamberg kam 1128 nach Usedom und brachte im Zuge seiner Missionstätigkeit das Christentum auf die Insel. Aus der Blütezeit des Städtchens stammt das 1459 erbaute Anklamer Tor. Der Back- steinbau ist ein Überrest der früheren Stadtbefestigungsanlage. Heute sind darin eine Heimatstube und ein Trauzimmer eingerichtet. Als schon von weitem sichtbarer Blickfang grüßt die spätgotische Marien- kirche mit ihrem hohen spitzen Turm die Besucher von Usedom. Ihr Vorgängerbau am heutigen Markt wurde 1337 erstmals erwähnt. Das Straßenbild in der Ortsmitte prägen ein- und zweigeschossige Gebäude mit kleinen Geschäften, Cafés und Gaststätten. Wer sich für technische Denkmäler interessiert, sollte den Usedomer Ortsteil Karnin besuchen. Im Peenestrom ragen dort die Reste der früheren Eisenbahnhubbrücke in die Höhe. Bei ihrer Inbetriebnahme 1933 galt die imposante Konstruktion als die modernste ihrer Art in Europa. An der Stelle fuhren die Züge zwischen Berlin und Ahlbeck übers Wasser, bis die Verbindung zum Ende des Zweiten Weltkrieges gesprengt wurde.
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy ODMyOTE=