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146 | ACHTERLAND | Stadt Usedom

Achterland & Stadt Usedom

Usedomer Achterland

Grüne Wiesen, hügelige Äcker, ausgedehnte Wälder, schilfgesäumte

Seen, idyllische Dörfer – im Achterland, dem weiten Land hinter der

Ostsee, zeigt sich die Insel Usedom sehr ursprünglich. Die landschaftliche

Vielfalt fasziniert vor allem Besucher, die es urwüchsig und die Nähe zur

Natur mögen. Abseits der belebten Seebäder lässt sich manch ruhiges

und verstecktes Fleckchen finden, etwa im Lieper Winkel oder im Thur-

bruch, einem der größten Niedermoorgebiete Norddeutschlands.

Reizvolle Routen für Wanderer und Radfahrer führen auf verschlunge-

nen Wegen zu zauberhaften Kleinoden. Dazu zählen die liebevoll

restaurierten Mühlen in Pudagla und Benz, das romantische Wasser-

schloss in Mellenthin, das denkmalsgerecht sanierte Schlossensemble

von Stolpe, die Häfen in Neppermin und Balm oder das Wisentgehe-

ge in Prätenow. Jahrhundertealte Kirchen laden zur Einkehr ein. Die

von Liepe war schon 1216 als erstes Gotteshaus der Insel erstmals

urkundlich erwähnt worden. Die Kirchen von Zirchow und Benz

hatten es schon Lyonel Feininger angetan. Vor mehr als 100 Jahren

radelte der deutsch-amerikanische Maler durch das Achterland und

hielt verschiedene Motive in Skizzen fest. Sie können es ihm gleichtun

und der Spur des Künstlers entlang der Feininger-Rad-Tour folgen.

Stadt Usedom

Die Stadt, die der Insel ihren Namen gab, ist zugleich der älteste Ort

auf Usedom. Sie ging aus einer slawischen Siedlung hervor. Bischof

Otto von Bamberg kam 1128 nach Usedom und brachte im Zuge

seiner Missionstätigkeit das Christentum auf die Insel. Aus der Blüte-

zeit des Städtchens stammt das 1459 erbaute Anklamer Tor. Der

Backsteinbau ist ein Überrest der früheren Stadtbefestigungsanlage.

Heute sind darin eine Heimatstube und ein Trauzimmer eingerichtet.

Als schon von weitem sichtbarer Blickfang grüßt die spätgotische

Marienkirche mit ihrem hohen spitzen Turm die Besucher von Use-

dom. Ihr Vorgängerbau am heutigen Markt wurde 1337 erstmals

erwähnt. Das Straßenbild in der Ortsmitte prägen ein- und zweige-

schossige Gebäude mit kleinen Geschäften, Cafés und Gaststätten.

Wer sich für technische Denkmäler interessiert, sollte den Usedo-

mer Ortsteil Karnin besuchen. Im Peenestrom ragen dort die Reste

der früheren Eisenbahnhubbrücke in die Höhe. Bei ihrer Inbetrieb-

nahme 1933 galt die imposante Konstruktion als die modernste

ihrer Art in Europa. An der Stelle fuhren die Züge zwischen Berlin

und Ahlbeck übers Wasser, bis die Verbindung zum Ende des

Zweiten Weltkrieges gesprengt wurde.