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140 | ACHTERLAND | STADT USEDOM

Achterland & Stadt Usedom

USEDOMER ACHTERLAND

Grüne Wiesen, hügelige Äcker, ausgedehnte Wälder, schilfgesäumte

Seen, idyllische Dörfer – im Achterland, dem weiten Land hinter der

Ostsee, zeigt sich die Insel Usedom sehr ursprünglich. Die landschaft-

liche Vielfalt fasziniert vor allem Besucher, die es urwüchsig und die

Nähe zur Natur mögen. Abseits der belebten Seebäder lässt sich

manch ruhiges und verstecktes Fleckchen finden, etwa im Lieper

Winkel oder im Thurbruch, einem der größten Niedermoorgebiete

Norddeutschlands. Reizvolle Routen für Wanderer und Radfahrer

führen auf verschlungenen Wegen zu zauberhaften Kleinoden. Dazu

zählen die liebevoll restaurierten Mühlen in Pudagla und Benz, das

romantische Wasserschloss in Mellenthin, das denkmalsgerecht sanierte

Schlossensemble von Stolpe, die Häfen in Neppermin und Balm oder

das Wisentgehege in Prätenow. Jahrhundertealte Kirchen laden zur

Einkehr ein. Die von Liepe war schon 1216 als erstes Gotteshaus der

Insel erstmals urkundlich erwähnt worden. Die Kirchen von Zirchow

und Benz hatten es schon Lyonel Feininger angetan. Vor mehr als 100

Jahren radelte der deutsch-amerikanische Maler durch das Achterland

und hielt verschiedene Motive in Skizzen fest. Sie können es ihm gleich-

tun und der Spur des Künstlers entlang der Feininger-Rad-Tour folgen.

STADT USEDOM

Die Stadt, die der Insel ihren Namen gab, ist zugleich der älteste Ort

auf Usedom. Sie ging aus einer slawischen Siedlung hervor. Bischof

Otto von Bamberg kam 1128 nach Usedom und brachte im Zuge

seiner Missionstätigkeit das Christentum auf die Insel. Aus der Blütezeit

des Städtchens stammt das 1459 erbaute Anklamer Tor. Der Back-

steinbau ist ein Überrest der früheren Stadtbefestigungsanlage. Heute

sind darin eine Heimatstube und ein Trauzimmer eingerichtet. Als

schon von weitem sichtbarer Blickfang grüßt die spätgotische Marien-

kirche mit ihrem hohen spitzen Turm die Besucher von Usedom. Ihr

Vorgängerbau am heutigen Markt wurde 1337 erstmals erwähnt. Das

Straßenbild in der Ortsmitte prägen ein- und zweigeschossige Gebäude

mit kleinen Geschäften, Cafés und Gaststätten.

Wer sich für technische Denkmäler interessiert, sollte den Usedomer

Ortsteil Karnin besuchen. Im Peenestrom ragen dort die Reste der

früheren Eisenbahnhubbrücke in die Höhe. Bei ihrer Inbetriebnahme

1933 galt die imposante Konstruktion als die modernste ihrer Art in

Europa. An der Stelle fuhren die Züge zwischen Berlin und Ahlbeck

übers Wasser, bis die Verbindung zum Ende des Zweiten Weltkrieges

gesprengt wurde.