

BERNSTEIN
Das „Gold des Meeres“ ist im Ostsee-
raum weit verbreitet. Wer aufmerksam
den Strand absucht und Glück hat, findet
die angespülten Schmucksteine aus
fossilem Harz. Meist goldgelb glänzend,
können sie klar bis undurchsichtig
erscheinen. Einmal im Jahr ist den
begehrten Raritäten sogar eine Bern-
steinwoche auf Usedom gewidmet.
Zempin, Koserow, Loddin/Kölpinsee und
Ückeritz bereiten dafür ein Programm
mit Bernsteinschleifen, Schatzsuche,
Wanderungen und vielem mehr vor.
KLAUS-BAHLSEN-HAUS,
USEDOM
Das Besucher- und Informationszentrum
des Naturparks ist im ehemaligen Bahn-
hof der Inselstadt eingerichtet. Mit Hilfe
moderner Multimediatechnik erhalten Sie
Einblick in den Naturraum auf Usedom.
Ergänzt wird die Ausstellung durch eine
23-minütige Ton-Dia-Schau über die
Schönheiten und Besonderheiten der
Insellandschaft. Das Haus ist zugleich
Veranstaltungsort sowie ein idealer
Ausgangspunkt für Ausflüge und Touren.
GEFÜHRTE TOUREN
Auf geführten Wanderungen, Radrund-
fahrten oder Erlebnistouren entdecken
Sie die natürliche Seite Usedoms. Viele
Ausflüge entlang der Küste oder ins
Achterland starten an den Touristinfor-
mationen der Inselorte. Auch thematische
Führungen, etwa zum Thema Bernstein,
werden angeboten. Ein Blick in den Veran-
staltungskalender lohnt sich mit Sicherheit.
ABENTEUER
FLUSSLANDSCHAFT
Ein Geheimtipp vor den Toren von Use-
dom ist das Peenetal. Nicht weit von den
weißen Sandstränden entfernt, empfiehlt
sich die wilde, fast unberührte Flussland-
schaft für einen Tagesausflug. Auf indivi-
duellen oder geführten Erlebnistouren
erleben Sie ganzjährig per Solarkatamaran,
Usedom bietet mit seiner unberührten Natur zahlreichen
seltenen Tieren Rückzugsgebiete. Die Insel ist eine der vogel-
reichsten Gegenden Norddeutschlands. Hobby-Ornithologen
können über 280 Arten beobachten, von denen 150 auch
auf der Insel brüten. Vor allem während des Vogelzugs im
Frühling und Herbst machen zehntausende Gänse, Wildenten,
Schnepfenvögel und Kraniche auf der Insel auf ihrem Weg
in ihre Winter- und Sommerquartiere Rast. Elf Greifvogel-
arten sind im Naturpark heimisch, darunter der Seeadler,
dessen Bestand sich im Mündungsgebiet der Oder inzwischen
prächtig erholt hat. Auch Weißstorch, Graureiher, Kormoran,
Rotschenkel und Austernfischer fühlen sich hier wohl. Mit
ein bisschen Glück lässt sich sogar der seltene Eisvogel in den
Naturschutzgebieten Thurbruch und Mümmelkensee oder im
Uferbereich des Achterwassers beim Fischen beobachten.
Dass die Natur auf Usedom intakt ist, zeigt auch der stetig
wachsende Bestand von Biber, Fischotter und Co. Schätzungs-
weise 50 bis 60 Biber haben sich in 20 Revieren im gesamten
Gebiet des Naturparks angesiedelt. Aufmerksame Beobachter
werden die imposanten Burgen der Nagetiere im Schilfgürtel
entdecken und über die Nagespuren an den Bäumen staunen.
Auch seltene Amphibien wie die Glattnatter und die Rot-
bauchunke sind in den Naturschutzgebieten Usedoms noch
anzutreffen.
Wer die außergewöhnliche Vielfalt der Insellandschaft abseits
der großen Straßen kennen lernen möchte, dem seien ge-
führte Wanderungen, Rad- oder Erlebnistouren empfohlen.
Auf 200 km Rad- und 400 km Wanderwegen lässt sich die
natürliche Seite der Insel bestens auf eigene Faust erkunden.
TIPPS
10 | NATUR ERLEBEN
Fachkundige Erläuterungen finden Sie auf zahlreichen Natur-
lehrpfaden. Eine beliebte Fahrradtour führt entlang der
Promenade vom Seebad Ahlbeck ins polnische Swinemünde.
Dass ein Teil der Insel zum angrenzenden Polen gehört, ist
eine Besonderheit der Insel Usedom. Seit 1945 verläuft die
Grenze auf der Insel und trennt Usedom zwischen den See-
bädern Ahlbeck und Swinemünde in den größeren deutschen
und einen kleineren polnischen Teil. Seit Polen dem Schenge-
ner Abkommen beigetreten ist, ist von dieser Grenze kaum
noch etwas zu spüren.
Großen Spaß macht es, Usedoms versteckte Ecken hoch zu
Ross zu entdecken. Insbesondere das Achterland und der
Inselnorden bieten sich für ausgedehnte Ausritte an.