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ist außerdem seit jeher ein Ort, der

Kunst- und Kulturschaffende aller Cou-

leur magisch angezogen hat. Schrift-

steller, Maler, Bildhauer, Modemacher,

Kunsthandwerker – sie alle geben sich

auf Usedom sprichwörtlich die Klinke

in die Hand. Da verwundert es doch

ein wenig, dass eine junge, dynamische

Kunstform erst vor wenigen Jahren den

Sprung auf die Insel geschafft hat. Die

Rede ist vom Poetry-Slam.

Der moderne Dichterwettstreit, bei

dem Autoren selbst geschriebene Texte

auf der Bühne performen und sich in-

nerhalb eines Wettbewerbs dem Urteil

einer Publikumsjury stellen, fand Ende

der 1990er-Jahre erstmals in Deutsch-

land statt und erfreut sich seitdem einer

immer weiter steigenden Beliebtheit.

So stellen Poetry-Slams in Hörsälen von

Universitäten oder den großen Häusern

der Staatstheater mit oft mehr als 1.000

Zuschauern schon längst keine Aus-

nahme mehr dar. Die Stars der Szene

veröffentlichen auflagenstarke Bücher,

sind gern gesehene Gäste in Fernseh-

und Rundfunkproduktionen und räu-

men regelmäßig die Kabarettpreise der

Republik ab. Und mit Nora Gomringer

brachte die Szene sogar die diesjährige

Bachmann-Preisträgerin hervor. Keine

Frage, Poetry-Slams sind eine große

Talentschmiede und oft genug ver-

dienten sich gefragte Bühnenkünstler

wie Torsten Sträter, Marc-Uwe Kling,

Sebastian Krämer oder Bodo Wartke

hier ihre ersten Sporen.

Im Jahr 2012 erlebten dann endlich

auch die Insulaner und ihre Gäste den

ersten Poetry-Slam im Rahmen der

‚Hans Werner Richter Literaturtage‘ –

die ‚Usedomer Dichternacht‘. Aus der

Taufe gehoben wurde diese wort-

gewandte Auftaktveranstaltung von

Claudia Pautz und Dominik Bartels.

Während die Marketing- und Social-

Media-Expertin Pautz sich darum

kümmerte, die Idee hinter diesem

neuen Format zu kommunizieren und

für die entsprechenden Rahmenbedin-

gungen zu sorgen, übernahm Bartels,

selbst einer der bekanntesten Poetry-

Slammer des Landes, die künstlerische

Leitung für das Event. Diese Kombina-

tion und Aufgabenteilung stellte sich in

den kommenden Jahren als Glücksfall

für den Poetry-Slam auf der Insel

Usedom heraus. Die Besucherzahlen

stiegen jährlich und der Umzug in den

Kaiserbädersaal des Ostseebades

Heringsdorf sorgte zudem für einen

würdigen Rahmen. Immerhin hat

sich die ‚Dichternacht‘ mit über 300

Besuchern zu einer der populärsten

Literaturveranstaltungen der Region

gemausert.

Obendrein haben die Organisatoren

ein glückliches Händchen bei der

Auswahl ihrer Künstler. In den letzten

Jahren durften sich die Besucher regel-

mäßig an Beiträgen von Wortakrobaten

erfreuen, die kurze Zeit später zu

Meisterschaftsehren oder besonderen

Auszeichnungen kamen. So darf man

gespannt sein, welche Vertreter der

deutschsprachigen Poetry-Slam-Szene

bei der 5. Ausgabe der ‚Usedomer

Dichternacht‘ um die Gunst des Publi-

kums buhlen werden. Am Freitag, dem

12.08.2016, ab 19:30 Uhr, entscheidet

sich dann, wer für ein Jahr die Krone

des Usedomer Dichterkönigs sein

Eigen nennen darf. Ein Gewinner steht

indes schon vorher fest: die Besucher

dieses dynamischen, frechen Literatur-

formats.

Text

Dominik Bartels

Foto

Mandy Knuth

Dichter

im Wettstreit

Poetry-Slam auf der Insel Usedom

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