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Vorpommerschen Landesbühne, Dr. Wolfgang

Bordel, jedem Neuankömmling scherzhaft: „Aus-

beutung.“ Und dieses Versprechen hält er. Auch

Manuela Wisbeck hat er es einst versprochen.

Sie beendete 2005 ihr Studium – und wurde

einem größeren

Publikum durch die

RTL-Comedy-Serie

‚Böse Mädchen‘ und

im Kinofilm von Mat-

thias Schweighöfer

‚Schlussmacher‘ be-

kannt. Rückblickend,

so sagt sie, war es

für sie das Wichtigs-

te, von Anbeginn der

Ausbildung auf der

Bühne zu stehen.

Es gab ein Theaterstück, erzählt sie, in der sie

eine große Rolle hatte. „Ich hatte Probleme mit

meiner Figur, konnte mich nicht so akzeptieren

und das merkte man. Der Regisseur hat es ge-

schafft, mich zu öffnen und dann ist der Knoten

geplatzt.“ Sie fühlt sich der Akademie, an der sie

ihr Handwerk lernte, sehr verbunden, kommt

fast jedes Jahr einmal nach Zinnowitz – wie auch

viele andere der 100 Absolventen.

Wie Manuela Wisbeck schauen auch andere

erfolgreiche Schauspieler auf eine Ausbildung

an der Theaterakademie Vorpommern zurück:

Alexander Pluquett, der beim Kabarett ‚Die Sta-

chelschweine‘ in Berlin arbeitet, Christian Kühn,

Intendant der ‚Comödie Dresden‘, Caroline

Wybranietz vom Staatstheater Schwerin, Simon

Ahlborn vom Schauspielhaus Salzburg, Franziska

Krol vom ‚Theater an der Parkaue‘ in Berlin, Lisa

Klabunde vom Theater Rudolstadt oder Fabian

Quast von den Theatern Neubrandenburg/

Neustrelitz. Einige Schauspieler, wie Torsten

Schemmel, sind gleich an der Vorpommerschen

Landesbühne Anklam geblieben, weil sie die At-

mosphäre in diesem Haus schätzen – und davon

profitiert vor allem das Publikum. So bildet das

Theater für sich, aber vor allem für die Bühnen

des Landes aus und ist stolz auf seine Schauspie-

ler, die bereits wissen, was Theater im Alltag

wirklich bedeutet.

Wie haben denn Schiller und Goethe getickt? Studium

der Klassiker nicht nur auf der Bühne, sondern auch im

Seminarraum.

In der Ahnengalerie der

Akademie: ManuelaWisbeck

gehörte zu den ersten Absol-

venten der Theaterakademie

und arbeitet heute für Film,

Fernsehen und Theater.

U

nkonventionelle Perspektiven, außergewöhnliche Techniken,

beeindruckende Werke: Es ist eine in Mecklenburg-Vorpommern

einmalige Kooperation, die Dr. Philipp Aumann, Kurator des

Historisch-Technischen Museums in Peenemünde, und Dr. Till

Richter, Direktor des Till Richter Museums für Zeitgenössische Kunst im Schloss

Buggenhagen, initiiert haben. Dank der Kooperation zwischen einer öffentlichen

und einer privaten Institution werden 2016 die Werke der beiden internationa-

len Künstler Gregorio Iglesias Mayo und Prof. Miguel A. Aragón zu sehen sein.

Die beiden Künstler erarbeiteten im Jahr 2015 mithilfe von prägenden

Verfahren im wahrsten Sinne des Wortes einen Abdruck des Ortes Peene-

münde und seiner Historie. Der katalanische Künstler Gregorio Iglesias

Mayo bemalte eine 37 x 12 Meter große Leinwand auf dem Innenhof des

Historisch-Technischen Museums. Der auf und unter der Leinwand verteilte

Schutt prägte sich dabei – ebenso wie das Wetter und der Boden – in das

entstehende Bild ein. Auf diese Weise wurde ein direkter, authentischer Be-

zug zum Ort und zu seiner Geschichte hergestellt. Der Druckgrafiker Prof.

Miguel A. Aragón (Mexiko/USA) erschuf unter Einsatz von Staub, Farbe und

Rost Negative für sogenannte Blaudrucke (Cyanotypien). Diese reagierten

ähnlich wie ein Foto, nur ohne Kamera und Linse, auf Licht und fingen dabei

Himmel, Erde und die Relikte der Peenemünder Geschichte ein.

Mittels der zeitintensiven Verfahren der beiden Künstler wurden durch

Einbrennen, Abdrucken und Malerei die Geschichte des Ortes sowie seine

weltweite Bedeutung festgehalten und in eine neue Lesart übersetzt. Das

langsame Entstehen und Verblassen eines Bildes spiegelt dabei die künstleri-

sche Auseinandersetzung mit der Erinnerung wider.

Zu sehen sind die Werke ab Januar 2016 im Historisch-Technischen Museum

sowie ab April 2016 parallel in beiden Museen.

Weitere Informationen unter:

tillrichtermuseum.org www.peenemuende.de

Historie imWiderschein der Kunst

Einzigartiges Kunstprojekt mit inselübergreifender Bedeutung

Foto: ©Gala Oró, 2015

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