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Shero Khalil ist im zweiten Jahr seiner Ausbildung,

er ist 24, wuchs in Lübeck auf. In der Schule ent-

deckten er und sein Deutschlehrer sein Talent für

die Schauspielerei, der Jugendclub des Lübecker

Theaters befeuerte es noch zusätzlich. Sechs Mal

bewarb er sich an verschiedenen Schulen. Das ist

wenig, andere Kommilitonen brachten es auf die

doppelte Anzahl von Bewerbungen. Oft begeg-

net er der Frage, warum junge Menschen Schau-

spieler werden wollen, wo doch die Theaterkrise

allgegenwärtig ist und es nur wenigen vergönnt

ist, das ganz große Geld in diesem Beruf zu ver-

dienen. „Trotzdem“, entgegnet Shero, „man kann

sich auf der Bühne in eine andere Welt begeben,

erzählt Geschichten und kann sich selbst ganz

anders kennenlernen. Es ist eine große Freiheit.“

Und dann ist da auch noch das Publikum, das

man in seinen Bann ziehen kann.

Bei der Bewerbung an der Theaterakademie reiz-

te ihn das Angebot, dass die Studenten praktisch

von Anbeginn ihrer theoretischen Ausbildung

auch auf der Bühne stehen und vor Publikum

spielen. Ein in Deutschland einmaliges Modell.

Zum Ende des 1. Studienjahres standen Shero

und seine Kommilitonen zum ersten Mal auf der

großen Bühne – in ‚Vineta – Der Tag des Königs‘,

dem großen Sommer-Open-Air der Vorpom-

merschen Landesbühne auf der Insel Usedom.

Sie hatten keine Sprechrollen, doch sie gaben

eindrucksvolle, witzige Gefährten des Orakel-

wächters und lernten gleichsam den ganzen

Organismus Theater von der Schneiderin bis zum

Beleuchter kennen. Während sie abends auf der

Bühne standen, probten sie tagsüber am Märchen

‚Die feuerrote Blume‘, das zu Beginn der neuen

Spielzeit Premiere hatte. Shero mimte darin die

schrille und durchtriebene Baba-Jaga und freute

sich sehr über die Reaktionen der Kinder, die

häufig impulsiv das Geschehen auf der Bühne

begleiteten. Dies ist auch für denjenigen, der auf

der Bühne steht, eine aufregende Erfahrung.

Um die Balance zwischen Theorie und Praxis

einzuhalten, sorgt ein strenges Programm für

einen geregelten Ablauf: Das bedeutet Unterricht

bis zum Abend, danach Proben für die Bühne.

Manchmal weniger Theorie, dafür mehr Praxis.

Dann Theorie im Selbststudium und Texte ler-

nen. Eigentlich ein ganz normales Studentenleben

und hin und wieder bleibt auch etwas Zeit zum

Feiern. Außerdem verspricht der Intendant der

Theaterakademie

Vorpommern

Staatlich anerkannte

Ausbildungsstätte für

Theaterarbeit/Schauspiel

Sitz:

Ostseebad Zinnowitz,

Insel Usedom

4-jährige Ausbildung

Das Modell:

Die Eleven erhalten einen

Ausbildungsvertrag mit der

TheaterakademieVorpom-

mern und einen Praktikums-

vertrag mit der Vorpommer-

schen Landesbühne.

Sie werden an der Theater-

akademie ausgebildet, wo sie

bereits ab dem 1. Studien-

jahr in Produktionen der

Landesbühne auf der Bühne

stehen.

Im 4. Studienjahr, dem

berufspraktischen Jahr, sind

Eleven in das Ensemble der

Landesbühne integriert und

erhalten eineVergütung als

Schauspieler.

Ausbildungsfächer:

Chor und Musiktheorie,

Kunst und Geschichte,

Theatergeschichte/Theater-

wissenschaft, Dramaturgie,

Philosophie, Figuren- und

Objekttheater, Sprech-

erziehung,Akrobatik,

Körper-Stimm-Training,

Bewegung und Tanz,

Stimmbildung, Pantomime,

Performance, Fechten.

Szenen- und Rollenstudium

unter anderem bei

Prof. Friedo Solter,

Thomas Neumann,

Swentja Krumscheidt,

Oliver Trautwein.

Schulleiterin (und Leiterin

Bewegung und Tanz):

Daniela Schulmeister,

Leiter Schauspielausbildung:

Herbert Olschok,

Leiter theoretische

Ausbildung:

Prof. Dr. Helmut Heinz,

Leiter musikalische Aus-

bildung:

Mike Hartmann

www.theaterakademie.info

Shero Khalil im Bewegungs-

unterricht: Den Körper beherr-

schen,Tanzen, Fechten und

auch akrobatische Elemente

zu lernen ist für zukünftige

Schauspieler unabdingbar.

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