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61 | MOde

Baltic FashionAwarD

60 | MOde

Baltic FashionAwarD

Der

Baltic Fashion

Award

auf Usedom

Im Interview:

Der künstlerische Leiter des

Baltic Fashion Awards, Andrej Subarew

Der künstlerische

Leiter des Events,

Andrej Subarew:

Andrej Subarew lebt und

arbeitet als Grafik- und

Modedesigner in Berlin

undWismar.

2003 erhielt er beim

BALTIC FASHION

AWARD in Heringsdorf

den Publikumspreis, 2006

den 1. Rudolph-Karstadt-

Unternehmerpreis. Seit

2006 ist er als künstleri-

scher Leiter des BALTIC

FASHIONAWARD tätig.

Subarew steht für ele-

gante, dennoch sachliche

Kreationen. Im Fokus

seiner Arbeit steht dabei

das klassische Schneider-

handwerk, wobei seine

Schnittkonstruktionen aus

eigener Hand stammen.

Detailliebe, strenge For-

men sowie eine harmo-

nische Symbiose aus der

Extravaganz von Couture

und der Schlichtheit trag-

barer Mode kennzeichnen

seine Arbeit.

»Gerade im Schmelztiegel zwischen

Nord-Süd sowie Ost-West hat die

Ostseeregion kulturelle Vielfalt mit

hohem Potential …«

Von oben nach unten:

Konstantin Laschkows Kollektion „Frau des

Bildes“, präsentiert von dem Model Alena.

Hinter der Bühne: Der künstlerische Leiter

Andrej Subarew mit dem Model Jennifer bei

einer Choreographie-Besprechung.

Ein Hut-Accessoires aus der Kollektion

„VOID- Exp. No I“ vonYvonne Laufer.

Der Event Baltic Fashion Award hat

sich mittlerweile auf Usedom etablieren

können und zieht Modeinteressierte aus

aller Welt auf die Insel. Was ist das Be-

sondere am Baltic Fashion Award?

Es ist der einzige internationaleWettbewerb

der Ostseeregion und in seiner Internationalität

gibt es ihn nur auf Usedom.Alle Ostseeanrai-

nerstaaten haben ihren nationalenWettbewerb,

der Baltic FashionAward hat es sich zur

Aufgabe gemacht, das kreative Potential mit neu-

en Mode-Konzepten im Ostseeraum zu finden.

Gerade im Schmelztiegel zwischen Nord-Süd

sowie Ost-West hat die Ostseeregion kulturelle

Vielfalt mit hohem Potential, das gerade beim

Baltic FashionAward in Erscheinung tritt.

Aus ca. 100 Bewerbungen kamen schließ-

lich 10 Kandidaten in die engere Auswahl.

Was müssen die Designer mitbringen

und leisten, um herauszustechen und ins

Finale gelangen zu können?

Von den Designern wird viel abverlangt, es geht

um Qualität, das Konzept, die eigene Hand-

schrift, die Unverwechselbarkeit und denWillen

zur handwerklichen Hochleistung sowie die

Ästhetik der Präsentation und v.a. die Persön-

lichkeit des authentischen Modeschöpfers. Dies

alles sind Kriterien, die wichtig sind auf dem

Weg zum Gewinn.

Und was macht schließlich einen Gewin-

ner oder eine Gewinnerin des Wettbe-

werbes aus?

An der Spitze sind es eben nur die Nuancen, die

entscheiden. Der kleine feine Unterschied. Die

Qualität eines neuen Konzepts, die einzelnen

Outfits, die für sich stehen, aber genauso ein

Programm liefern.Aber auch das gekonnte Spiel

der Details, die richtige Musik und das stimmige

Styling; und vor allem etwas Neues, was die

fashion-gewohnte Jury in der Form noch nicht

gesehen hat, wie zum Beispiel eine neue Inter-

pretation des Klassikers Jeans.

Was bedeutet die Mitwirkung an der

Organisation des Baltic Fashion

Award für Sie ganz persönlich.

Es ist Jahr für Jahr sehr aufregend und spannend

zugleich. Es erfüllt mich mit Respekt, zu sehen,

was die Designer leisten können und dass sie

dabei bereit sind, alles Mögliche auf sich zu

nehmen, um einer Idee zu folgen. Mit Sorgfalt

und Disziplin werden alleWettbewerbsbeiträge

begleitet und auf das Finale gemeinsam mit den

Designern vorbereitet. Jeder verdient es, im

Wettbewerb so gut wie möglich präsentiert zu

werden. Es freut mich, wie die Designer voller

Erwartung und meisterlichem Einsatz alles

geben, als ginge es um ihre Existenz. Das fordere

und fördere ich, und das gilt es auch heraus-

zukitzeln. Natürlich geht das vor allem nur mit

unermüdlichem Einsatz des gesamten Teams, das

dahintersteht. Das hat sich bisher bewährt.

Wenn Sie die Atmosphäre, die während

der Show – auf und hinter der Bühne – in

drei Formulierungen zusammenfassen

würden, welche wären das?

Aufregend, anstrengend konzentriert und sehr

emotional, aber nie hektisch.

Der 13. Baltic FashionAward

findet am 17. Mai 2014 im Ostseebad

Heringsdorf auf der Insel Usedom statt.

Weitere Informationen zur Veranstaltung sowie dem Bewer-

bungsverfahren erhalten Sie unter:

www.baltic-fashion-award.de

oder

www.drei-kaiserbaeder.de

Fotos Seite 58–61:Archiv UTG / ©Royvon Elbberg-Elbbergstudio (7); Q.Pictures; Dr. Gründling; Privat

Sobald die Scheinwerfer erleuch-

ten, ist die Bühne frei für originelle

Kreationen, spannende Komposi-

tionen sowie außergewöhnliche

Ideen. Beim Baltic Fashion

Award stehen die Umsetzung

kreativer Kollektionen sowie die

kulturelle Vielfalt imVordergrund.

Jungdesigner und Jungdesignerinnen

aus Schweden, Lettland, Dänemark,

Russland, Polen, Finnland, Estland,

Litauen und Deutschland finden

sich seit 2002 bei diesem interna-

tional einzigartigen Mode-Wettbe-

werb zusammen und begeistern

Publikum und Jury mit ihren unkon-

ventionellen Entwürfen.

Dem Zuschauer wird dabei ein

abwechslungsreiches Programm

geboten: von klassischer, femini-

ner Eleganz, über ungewöhnliche

Schnittführungen mit metaphori-

scher Zweideutigkeit bis hin zu uto-

pischen Science-Fiction-Fantasien

können unterschiedlichste Labels

bestaunt werden.Von den Künstlern

selbst produzierte Videosequen-

zen spiegeln dabei die Verbindung

zwischen den Designern und ihren

Kollektionen wider, wodurch dem

Zuschauer die Möglichkeit geboten

wird, in die Gedankenwelt der

jungen Talente einzutauchen.

Von den knapp 100 Bewerbungen von Designern, die aus

Hochschulabsolventen im Bereich Design und Modeschöpfern

mit langjähriger Berufserfahrung bestehen, wurden zehn

Labels für die Preisgala nominiert. Die Kollektionen können

für Damen, Herren oder gemixt entworfen sein, und die

Konzepte „Dress to wear“, „Experimentell“, „Avantgarde“,

„Moderne Couture“, „Trash Couture“ oder „Nachhaltig-

keit“ widerspiegeln.

Die Gewinner des Wettbewerbes 2013 überzeugten durch

ihre experimentelle Jeans-Kollektion mit demTitel „Alles

geht in die Hose“. Inspiriert wurden die beiden Designer

Tanja Schmidt und Philip Rudzinski bei ihrer Umsetzung des

„schlafsackig-bequemen“ und „tragisch-komischen“ Looks

von Straßenmusikern. Besonders hervor stachen dabei die

einzigartigeWaschung und Veredlung der Stoffe.

Zu den Mitgliedern der Jury zählen sieben bis zehn Juroren,

unter anderem die Ressortleiterin für Damenbekleidung

bei der europäischen Fachzeitschrift Textilwirtschaft, Gud-

run Allstädt, oder auch Martina Glomb, die Kollektionslinien

bei VivienneWestwood entwarf und heute als Professorin

an der HS Hannover tätig ist sowie Margareta van den

Bosch, Creative Advisor beim schwedischen Label H&M

und Ann Merete Ohrt, Modedesignerin und Professorin bei

der Royal Danish Academy of Fine Arts.

Ausschlaggebend für die Jury des Wettbewerbs sind

neben einer individuellen Handschrift unter anderem die

Materialkombination, eine authentische Kollektionsidee,

eine interessante Schnittführung, die Verarbeitung sowie

die Nachhaltigkeit. Die Preisgelder des Baltic Fashion

Award werden vomWirtschaftsministerium und Bil-

dungsministerium Mecklenburg-Vorpommern sowie den

Kaiserbädern gestiftet und sind mit 10.000, 7.500 und 5.000

Euro dotiert.

Der Baltic Fashion Award ist zu einer festen Insti-

tution auf der Insel Usedom und im Land Mecklenburg-

Vorpommern avanciert. Er stellt mit seinem abwechslungs-

reichen Programm eine Plattform für kreatives Potential

dar und bietet ein Sprungbrett für junge Talente, um sich in

der Modewelt etablieren zu können.

Text

Elisabeth Hawelka

DIE BÄDERKULTUR AUF DER INSEL USEDOM SETZTE NICHT NUR

ARCHITEKTONISCHE, SONDERN AUCH MODISCHE AKZENTE.

DIESERTRADITION FOLGEND FINDEN SICH ALLJÄHRLICH DESIGNER

AUS DEN OSTSEESTAATEN IN HERINGSDORF ZUSAMMEN, UM

IHRE KREATIONEN EINEM BREITEN PUBLIKUM ZU PRÄSENTIEREN.