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Die Aktion „Waldaktie“ wurde 2007 vomTourismusver-
band Mecklenburg-Vorpommern (MV), vom Ministerium für
Landwirtschaft, Umwelt undVerbraucherschutz MV sowie
von der Landesforst MV ins Leben gerufen. Nach demVor-
bild der Organisation „atmosfair“, über die Flugpassagiere
die klimaschädlichenWirkungen einer Flugreise kompensie-
ren können, sollten Ostsee-Urlauber mit dem Erwerb einer
Waldaktie ihre Pkw-Anreise wettmachen können.
Laut dem Landestourismusverband steigt weltweit die
Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre stetig an und
trägt so zur Klimaerwärmung bei. Da auch der Autoverkehr
daran seinen Anteil hat, ist die Rechnung der Touristiker im
Nordosten einfach. Mit einer Waldaktie imWert von 10
Euro können 10 Quadratmeter Wald aufgeforstet werden.
Diese Fläche könne etwa 200 Kilogramm CO
2
binden und
somit in etwa die Menge an CO
2
, die von einer vierköpfi-
gen Familie bei einem zweiwöchigen Urlaub auf Usedom,
samt 500 Kilometer Anreise mit dem Auto, Unterkunft und
Freizeitaktivitäten, freigesetzt wird.
Für die Usedomer Klimawälder hat das Forstamt Neu
Pudagla zwei Wiesenflächen mit insgesamt 5 Hektar
bei Koserow zur Verfügung gestellt. Die Forstwiese bei
Damerow ist bereits komplett mit Stieleichen bepflanzt, die
zweite auch schon weitgehend mit der gleichen Baumart
bestückt. Sobald ein bestimmter Betrag zusammengekom-
men ist, rücken dieWaldarbeiter aus, um nachzupflanzen.
Sind beide Flächen komplett, „werden wir etwa 35.000
Eichen gepflanzt haben“, schätzt Forstamtsmitarbeiter Karl-
Heinz Rath.
Zweimal im Jahr, amTag des Waldes im März und zum
Abschluss der Wildwochen im Oktober, finden Pflanzaktio-
nen statt, bei denenWaldaktionäre ihre eigenen Bäumchen
setzen können. „Ich finde es wichtig, nachwachsenden
Generationen zu vermitteln, was der Wald für uns Men-
schen bedeutet – wie wichtig er für unser Leben ist“, so
Felix Adolphi, der im Berufsleben die Öffentlichkeitsarbeit
und Umweltbildung der Förster im Land Mecklenburg-
Vorpommern verantwortet.Vor allem die nachkommenden
Generationen lernen dabei, dass Klimaschutz auch persön-
liches Engagement und körperlichen Einsatz bedeutet. Dies
möchte Adolphi auch seiner Tochter vermitteln, die bei der
BAUM
UM
BAUM
Mit dem Klimawald gegen den Klimawandel
Die Schauspieler Axel Prahl, Jan Josef Liefers und Eva-Maria Hagen sowie
Berlins ehemaliger Regierender Bürgermeister KlausWowereit sind nicht
nur prominent, sondern auch Klimabotschafter. Denn sie alle sindWald-
aktionäre in einem der vierzehn Klimawälder in Mecklenburg-Vorpommern.
Das Tatort-Duo Prahl/Liefers machte 2012 auf sich aufmerksam, als es
während seiner gemeinsamenWanderung entlang der Ostseeküste auf
Usedom Stieleichensetzlinge im Klimawald bei Koserow pflanzte.