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34 | Usedom Magazin

35 | Usedom Magazin

Die Aktion „Waldaktie“ wurde 2007 vomTourismusver-

band Mecklenburg-Vorpommern (MV), vom Ministerium für

Landwirtschaft, Umwelt undVerbraucherschutz MV sowie

von der Landesforst MV ins Leben gerufen. Nach demVor-

bild der Organisation „atmosfair“, über die Flugpassagiere

die klimaschädlichenWirkungen einer Flugreise kompensie-

ren können, sollten Ostsee-Urlauber mit dem Erwerb einer

Waldaktie ihre Pkw-Anreise wettmachen können.

Laut dem Landestourismusverband steigt weltweit die

Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre stetig an und

trägt so zur Klimaerwärmung bei. Da auch der Autoverkehr

daran seinen Anteil hat, ist die Rechnung der Touristiker im

Nordosten einfach. Mit einer Waldaktie imWert von 10

Euro können 10 Quadratmeter Wald aufgeforstet werden.

Diese Fläche könne etwa 200 Kilogramm CO

2

binden und

somit in etwa die Menge an CO

2

, die von einer vierköpfi-

gen Familie bei einem zweiwöchigen Urlaub auf Usedom,

samt 500 Kilometer Anreise mit dem Auto, Unterkunft und

Freizeitaktivitäten, freigesetzt wird.

Für die Usedomer Klimawälder hat das Forstamt Neu

Pudagla zwei Wiesenflächen mit insgesamt 5 Hektar

bei Koserow zur Verfügung gestellt. Die Forstwiese bei

Damerow ist bereits komplett mit Stieleichen bepflanzt, die

zweite auch schon weitgehend mit der gleichen Baumart

bestückt. Sobald ein bestimmter Betrag zusammengekom-

men ist, rücken dieWaldarbeiter aus, um nachzupflanzen.

Sind beide Flächen komplett, „werden wir etwa 35.000

Eichen gepflanzt haben“, schätzt Forstamtsmitarbeiter Karl-

Heinz Rath.

Zweimal im Jahr, amTag des Waldes im März und zum

Abschluss der Wildwochen im Oktober, finden Pflanzaktio-

nen statt, bei denenWaldaktionäre ihre eigenen Bäumchen

setzen können. „Ich finde es wichtig, nachwachsenden

Generationen zu vermitteln, was der Wald für uns Men-

schen bedeutet – wie wichtig er für unser Leben ist“, so

Felix Adolphi, der im Berufsleben die Öffentlichkeitsarbeit

und Umweltbildung der Förster im Land Mecklenburg-

Vorpommern verantwortet.Vor allem die nachkommenden

Generationen lernen dabei, dass Klimaschutz auch persön-

liches Engagement und körperlichen Einsatz bedeutet. Dies

möchte Adolphi auch seiner Tochter vermitteln, die bei der

BAUM

UM

BAUM

Mit dem Klimawald gegen den Klimawandel

Die Schauspieler Axel Prahl, Jan Josef Liefers und Eva-Maria Hagen sowie

Berlins ehemaliger Regierender Bürgermeister KlausWowereit sind nicht

nur prominent, sondern auch Klimabotschafter. Denn sie alle sindWald-

aktionäre in einem der vierzehn Klimawälder in Mecklenburg-Vorpommern.

Das Tatort-Duo Prahl/Liefers machte 2012 auf sich aufmerksam, als es

während seiner gemeinsamenWanderung entlang der Ostseeküste auf

Usedom Stieleichensetzlinge im Klimawald bei Koserow pflanzte.